Hennis Blog Adventkalender

Bald, bald ist Weihnachten. Und die unglaubliche Geschichte steuert auf ein Ende zu. Wird Henni das Schweinchen tatsächlich behalten oder diskutieren Kopf und Bauch noch?

Ihr werdet es lesen nach dem kursiv gedruckten Törchen 21 von Anneliese.

 

Denn dann folgt mein Törchen 22 ...

 

… Jana auf dem Bauch liegend, während Schweinchen um sie herumwieselte und bei jeder Runde einen Keks von Jana bekam.

„Ja, bist du denn des Teufels! Meine selbstgebackenen Plätzchen an das Schwein zu verfüttern!“

„Oh, sorry“, erschrocken rappelte sich Jana in die Hocke, Ferkelchen forderte quiekend mehr von den leckeren Keksen.

Hennis empfindliche Nase schnupperte plötzlich unangenehmen Geruch im Zimmer, ihr suchender Blick blieb an dem kleinen Haufen unterm Tisch hängen.

„Ich glaubs nicht, das wird ja hier zum echten Saustall! Machst du das bitte weg, Jana?“

„Wieso ich?“

„Du hättest es ja verhindern können.“

„Na ist doch klar, wo oben was rein kommt, muss auch hinten was raus…“

„Aber doch nicht in meinem Wohnzimmer, spar dir deine Lebensweisheiten! Sag mal, wo ist Julius eigentlich?“

„Der ist mal kurz raus in den Garten, glaub ich.“ Mit einer alten Zeitung versuchte Jana folgsam den Knödel vom Ferkel aufzulesen.

„Wär besser gewesen,  er hätte Ferkelchen gleich mitgenommen.  Übrigens hab ich mir überlegt,  es Moritz zu nennen.“

Die letzten Worte bekamJulius  mit, der mit einem Lederriemen in der Hand in der Wohnzimmertür erschien: „Ha, da fehlt ja nur noch Max!“

„Ich komm mir bald echt wie bei Wilhelm Busch vor“, Henni rollte mit den Augen. Was willst du denn mit dem Teil da?“ Sie reckte ihr Kinn Richtung Lederschnur.

„Hab ich in deinem Schuppen gefunden und ein Halsband für Moritz“ – er betonte den Namen übertrieben – „gebastelt, dann können wir mit ihm Gassi gehen.“

Um nicht vollends auszurasten,  zupfte Henni an ihren Ringelsocken, sinnlos, die werden nicht länger und halfen auch nicht beim Wutausbruch:

„Du hast ja wohl nicht alle Nadeln an der Tanne, Julius! Meinst du, ich mach mich im Dorf zum Gespött der Leute, indem ich ein Ferkel an der Leine spazieren führe?“

Hennis Hoffnung auf einen harmonischen Verlauf des Besuchs ihres Bruders schwand. Schade, sie waren anfänglich auf einem so guten Weg gewesen. Und jetzt das … und dann lauerte auch noch Lars im Hintergrund … ihr schwirrte der Kopf.

 

 

Nachdem sie sich in die Küche zurückgezogen und mit Sicherheit mehrere verdutzte Mitglieder ihrer KurzzeitWG hinter sich gelassen hatte, fühlte sie sich etwas besser. Aber das würde kein Dauerzustand sein.

 

Henni blätterte im Telefonbuch. Unterdessen ließ sie den Tag noch einmal Revue passieren. Ihr Entschluss stand fest. Und dieses Mal würde sie sich nicht wieder belabern lassen. Sie tippte die Nummer des Bauern und hatte Glück. Er freute sich auf Moritz und er würde ihn sogar abholen.

 

Das lehnte Henni dankend ab. Es war nicht weit bis zum Hof und sie brauchte ganz fürchterlich dringend Luft. Mit Moritz. Aber ansonsten alleine. Sollten Julius und Jana machen, was sie wollten. Sie nahm ihre ovale große Basttasche und legte ein altes Handtuch hinein. Dann nahm sie tief Luft und drückte fest auf die Klinke.

 

Jana hockte immer noch auf dem Boden. Mit einem durchgedrehten Schweinchen im Arm.

 

„Ich habe mich neu entschieden“, setzte Henni an, nahm Moritz und setzte ihn in den Korb.

 

„Er kommt doch zum Bauern?“ Jana blickte sie an.

 

„Hier – das ist nix. Und ich bringe ihn alleine weg. Das ist mir alles zuviel …“ Sie schnappte sich den quiekenden Korb und schneller als Julius reagieren konnte, war sie verschwunden.

 

Julius hörte nur noch den Hall der zuschlagenden Tür. „Was machen wir denn jetzt?“

 

Janas Augen blitzten bereits …

Das vorletzte Törchen darf morgen Christiane öffnen.

 

Und egal, was Henni macht oder das Schweinchen, wie auch immer die Geschichte ausgeht ;), ich wünsche allen ruhige Weihnachten, mit möglichst wenigen Menschen, und einen stillen Rutsch ins Neue Jahr.