STILLE

 

Langsam und vorsichtig setzt sich das Wort auf die

Bank. Da, wo seine Buchstaben ihre Spuren hinterlassen, verschwindet der letzte Schnee dieses Winters.

Das Wort ruht sich aus. Kalte Luft macht müde. Buchstabe für Buchstabe lauscht es in die Natur.

Aber so sehr es sich auch anstrengt und sogar die Augen schließt, es hört nichts außer weißer, unberührter Stille. Der Wind ist eingefroren, kein Zweig rührt sich und kein Tier gibt einen Laut.

Fast unheimlich ist dem Wort diese einsame Stille; und doch so angenehm, als wenn ein schützender Mantel es umhüllt. Erst nach langer Zeit meldet sich ein einziger Vogel und singt das Lied vom Winterausklang.
Die beiden Menschen, die sich zu dem Wort auf die Bank gesetzt hatten, trinken ihren Kaffee aus und setzen ihren Weg fort.

Fort aus der tannengrünen Umarmung des Waldes und der Stille ihrer Gedanken.